Blick auf die Frauenkirche

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Blick von der Hofkirche auf Zwinger und Theater

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Hofkirche

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Die Silbermann-Orgel in der Hofkirche

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Frauenkirche

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Die Kuppel der Frauenkirche

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Italienisches Dörfchen

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08  Die Kirche

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Seit der Reformationszeit waren die sächsischen Landesherren evangelisch und auch im Volk hatte sich der neue Glaube in der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts durchgesetzt. Als dann August der Starke 1697 im Kampf um die polnische Krone zum Katholizismus übertrat, löste dies in Sachsen große Empörung und Unsicherheit aus. Doch um die Bevölkerung zu beruhigen, betonte der Kurfürst immer wieder, dass diese ihre bisherige Konfession beibehalten dürfe.

Für die Abhaltung katholischer Gottesdienste wurde das Opernhaus am Taschenberg ab 1708 zur Hofkapelle umgebaut. Den Bau einer katholischen Kirche in seiner protestantisch geprägten Residenz Dresden wagte August jedoch nicht.

Wie angespannt das Verhältnis zwischen den Konfessionen in Dresden war, zeigen die Unruhen des Jahres 1726. Ihr Auslöser war die Ermordung des protestantischen Geistlichen Hermann Joachim Hahn durch den katholischen Soldaten Franz Laubler. Schnell machten Gerüchte die Runde, hinter der Mordtat stünde eine Verschwörung der Katholiken. Predigten und Falschmeldungen heizten die Stimmung weiter an, sodass es tagelang zu Ausschreitungen und gewaltsamen Übergriffen auf katholische Einwohner kam. Bildliche Darstellungen, die das Geschehen bis hin zur öffentlichen Hinrichtung des Priestermörders Franz Laubler aus evangelischer Sicht zeigen, sind Teil der Ausstellung.

Die Konkurrenz der Konfessionen manifestierte sich auch in neuen, repräsentativen Kirchenbauten. So wollte der Dresdner Rat mit dem Neubau der Frauenkirche ab 1726 ein Zeichen für die protestantische Identität der Stadt setzen. George Bähr entwarf die Frauenkirche als Zentralbau auf quadratischem Grundriss, überwölbt von einer glockenförmigen Kuppel.

Zeitweise parallel zum Bau der Frauenkirche entstand nahe dem Residenzschloss unter August III. ab 1739 die katholische Hofkirche. Der Architekt Gaetano Chiaveri sowie zahlreiche Bauleute und Bildhauer kamen aus Italien nach Dresden. Sie alle ließen sich in der unmittelbaren Umgebung der Großbaustelle nieder und bildeten dort mit ihren Werkstätten, Wohn- und Gasthäusern bald das sogenannte „Italienische Dörfchen“.

Lorenzo Mattielli und sein Sohn Francesco schufen für die Hofkirche insgesamt 78 überlebensgroße Statuen, darunter auch die hier ausgestellte Figur der heiligen Maria Maddalena de’ Pazzi. Mit der Fertigstellung des Turmes kamen 1756 die Arbeiten an der Hofkirche zum Abschluss, doch es sollte noch fünfzig Jahre dauern, bis zum ersten Mal ihre Glocken geläutet werden durften.