Die Augustusbrücke

Foto: Asisi Panometer

Die Augustusbrücke mit der königlichen Kutsche

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Räuberbande im Schinderkarren auf der Augustusbrücke

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Das Brühlsche Palais (Gartenseite)

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Teil der Festung

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Blick auf die Brühlsche Terrasse

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Zar Peter der Große mit Gräfin Cosel und Gefolge auf der Brühlschen Terrasse

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Aktrobat vor Publikum unterhalb der Brühlschen Terrasse

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Johann Friedrich Böttger (Mitte) mit Porzellangefäß auf dem Weg zu August dem Starken

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Das Theater des Hofkomödianten Moretti

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Ein Bänkelsänger trägt Neuigkeiten und Geschichten vor

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Das Rhinozeros Clara

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10  Berühmte Persönlichkeiten im Panorama

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Die erste Version von Yadegar Asisis Panoramabild des barocken Dresden zeigte die Stadt an einem Tag im August 1756, kurz vor Ausbruch des Siebenjährigen Krieges. In der hier zu sehenden Überarbeitung ist nicht mehr ein konkreter Zeitpunkt dargestellt, sondern die Epoche der sächsisch-polnischen Union zu einem atmosphärischen Panoramakunstwerk verdichtet. Daher sind zeitlich auseinanderliegende Ereignisse und Personen in dem 360o-Bild vereint. Bevor einige von ihnen vorgestellt werden, zunächst noch eine kurze Bemerkung zur Perspektive des Rundbildes.

Jedes Panorama braucht einen idealen Standpunkt des Betrachters. Für den perfekten Rundumblick über Dresden, das Elbtal und die umliegende Landschaft eignet sich der Turm der Katholischen Hofkirche am besten, wie Asisi schon bei seinen Recherchen für das Panorama DRESDEN 1756 festgestellt hatte. Bei seiner Überarbeitung des Panoramas hielt er an diesem Standpunkt fest. Das bedeutet, dass die Hofkirche selbst nicht in ihrer vollen Pracht und Schönheit im Rundbild gezeigt werden kann. Der Blick schweift über das Kirchdach und den umgebenden Stadtraum. Der Kirchturm selbst ist als Schatten links neben der Augustusbrücke auszumachen.

Unter August dem Starken war die Elbbrücke aufwändig erneuert und zu einem Prachtboulevard mit getrennten Wegen für Fußgänger und Wagen ausgebaut worden. Im Panorama herrscht auf der Augustusbrücke reger Verkehr: Ihr Namensgeber überquert sie gerade mit Gardisten, Pagen und einer sechsspännigen vergoldeten Kutsche. Der Schinderkarren bringt indes den berüchtigten Räuberhauptmann Lips Tullian und seine Komplizen in die Neustadt vor das Schwarze Tor, wo damals die Hinrichtungsstätte lag. In die entgegengesetzte Richtung ist der königliche Spaßmacher Josef Fröhlich mit einem kuriosen Gefährt unterwegs. Sein 1945 zerstörtes Wohnhaus, genannt das „Narrenhäusel“, befand sich rechtselbisch am nördlichen Brückenkopf.

Links der Elbe erstreckt sich die Dresdner Residenz des Reichsgrafen und sächsisch-polnischen Premierministers Heinrich von Brühl. Auf dem ehemaligen Festungswall hatte Brühl durch Johann Christoph Knöffel eine ausgedehnte Parkanlage mit verschiedenen Gebäuden, Pavillons und Galerien erschaffen lassen. Die sogenannten Brühlschen Herrlichkeiten waren nur über eine Brücke vom Palais Brühl her erreichbar. Zutritt hatten ausschließlich hochgestellte Besucher: In Yadegar Asisis Panorama schauen Zar Peter der Große und die bekannte Gräfin Cosel, für einige Jahre die Lieblingsmätresse Augusts des Starken, von der Brühlschen Terrasse aus dem Treiben am Elbufer zu.

Der freie Platz zwischen dem Palais Fürstenberg, dem Georgenbau des Schlosses und der Hofkirche hat im 18. Jahrhundert noch keinen Namen. Auch gibt es noch keine Treppe als öffentlichen Zugang zur Brühlschen Terrasse. Wo 1814 die Freitreppe gebaut werden wird, führt der Akrobat Johann Karl von Eckenberg dem staunenden Publikum seine Kraftakte vor. Ganz in der Nähe des Fürstenbergschen Hauses überquert eine Dreiergruppe den Platz in Richtung Residenzschloss. In der Mitte geht Johann Friedrich Böttger, der das erste, soeben erfolgreich gebrannte Gefäß aus rötlichem Porzellan zum Kurfürsten bringen will.

Beim Blick in Richtung Westen, wo sich dunkle Gewitterwolken am Himmel zusammenballen, entdecken Sie den Zwinger mit dem angebauten Opernhaus, die schlichten Fachwerkhäuser des „Italienischen Dörfchens“ und das Theater des Hofkomödianten Pietro Moretti. Neben dem Moretti-Theater trägt ein Bänkel- oder Zeitungssänger Neuigkeiten und spektakuläre Geschichten öffentlich vor. Etwas versteckt im Bild zeigt Yadegar Asisi auch eine tierische Berühmtheit – das Rhinozeros Clara. Auf seiner Europatournee wurde das zahme indische Nashorn 1747 in Dresden zur Schau gestellt. König August III. ließ sich und seinen zahlreichen Kindern das exotische Tier bei dieser Gelegenheit vorführen.